Montag, 15. Dezember 2014

Mich begleitet immer meine Assistentin Chantal Gänsel, eine sehr attraktive, rothaarige, junge Kriminalistin. Sie hatte die Polizeischule mit gut beendet und arbeitete seit 2 Jahren auf dem Landeskriminalamt in Hannover.  Ihr Po und Busen waren für den interessierten Mann schon ein Hingucker, ihr Vorname verriet, dass ihre Wiege vor gut 25 Jahren in der Ehemaligen gestanden hatte, und wenn sie sprach, dann wusste man, dass Dresden nicht weit weg gewesen sein konnte. Ihre 183 cm ließen mich noch etwas kleiner erscheinen.



Wir waren schon ein sehr auffälliges Paar, die große Schönheit aus dem Osten und der kleine Adlige aus der Heide, der von guten Freunden auch gern Baron genannt wurde. Wir verstanden uns sehr gut, unsere Zusammenarbeit war herzlich und so manches Wort wurde durch ein kleines Augenzwinkern unterstrichen. Ich genoss es heimlich, eine so gutaussehende Assistentin an seiner Seite zu haben.

Die alten Fälle waren abgearbeitet, die Berichte geschrieben und das Büro gut aufgeräumt. Ich nahm die Zeitung, um mich etwas weiterzubilden. Große Überschriften und das Foto von einer kurvenreichen Frau verkürzten meine Zeit, bis das Telefon klingelte. Es meldete sich mein Chef mit den kurzen und knappen Worten: „Morgen, von Niets, hier spricht Mandel, kommen Sie bitte sofort in mein Büro. Ich warte.“ Sofort machte ich mich auf den Weg zu meinem Chef. Die Treppe ein Stockwerk höher war schnell geschafft und schon stand ich vor der Tür von Kriminaldirektor Mandel. Ich klopfte an die halb geöffnete Tür. Die Vorzimmerdame winkte mich schnell herein und zeigte in Richtung des Kriminaldirektors.

„Nehmen Sie Platz, mein Lieber“, wurde ich von meinem Chef begrüßt. Ohne große Umschweife erfuhr ich die Eckdaten des neuen Falls.

„Also, am Sonnabend, den 24. September, ist an der Bundesstraße, die von Lüneburg Richtung Osten führt, eine junge Bulgarin ermordet in einem Campingwagen aufgefunden worden. Sie ging der Prostitution nach und ist mit einem Messer erstochen worden. Der Stichkanal ist zwischen den Rippen und endet direkt im Herz. Der Bus ist sichergestellt worden und wird zurzeit in Lüneburg von Spezialisten untersucht. Sie ermitteln in diesem Fall, wie gewohnt, mit ihrer Assistentin Chantal Gänsel. Die Kollegen vor Ort sind informiert und haben schon mit den Ermittlungen begonnen. Ihr Kontaktbeamter ist Hauptwachtmeister Frank Fuchs von der Polizeistation in Bromdorf. Hier ist die Akte. Alles verstanden, von Niets?“ „Ja.“ Was sollte ich sonst auch sagen? Nur schnell weg und den Alten nicht noch durch Fragen reizen, denn das verkomplizierte den Fall nur. Wie der zu diesem Posten gekommen war, war mir  schleierhaft, aber vielleicht gab es ja auch bei Beamtenposten so etwas wie eine Erbfolge.

Schnell war Chantal  informiert, schnell waren die nötigsten Sachen gepackt und am späten Nachmittag saßen wir im Auto und fuhren Richtung Bromdorf. In einer kleinen Pension waren zwei Zimmer für uns gebucht worden. Der blaue Suzuki bog auf den Parkplatz, die Koffer waren schnell ausgeladen und die nette, alleinstehende Vermieterin öffnete nach dem Klingeln die Eingangstür. Mit einem freundlichen „Herzlich willkommen, mein Name ist Frau Blaupuppe, schön, dass Sie uns gefunden haben. Wir liegen ja nicht gerade an der Hauptverkehrsstraße“. Ich nickte zustimmend und dann wurden die Zimmer verteilt.

Um einen authentischen Eindruck von Biologen zu vermitteln, hatte ich meine Kamera und mein Bestimmungsbuch eindrucksvoll auf den Rezeptionstresen gelegt. Jeder sollte glauben, dass Chantal und ich hier nach besonderen Pflanzen Ausschau hielten. Wenn man schon versuchte, verdeckt zu ermitteln, dann sollte auch nicht sofort jeder erkennen, dass man von der Kriminalpolizei war. Um die Sache noch etwas plausibler zu gestalten, zeigte ich Frau Blaupuppe eine Zeichnung von einer Pflanze. „Dies ist Sonnentau. Eine fleischfressende Pflanze, die in moorigen Gebieten zu finden ist. Vielleicht haben wir hier ja Glück.“ Frau Blaupuppe schaute mich sehr ernst an und man sah, wie es in ihrem Kopf zu arbeiten begann. „Forscher in meiner Pension, das ist doch was Besonderes. Das muss ich unbedingt weiter erzählen.“ Gut so, dachte ich, dann können wir uns ja ruhig an die Arbeit machen.

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