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Eine kleine Leseprobe:
Eine Hinrichtung
auf einem drei Meter hohen Opferstuhl, das war der erste Gedanke, als die
Polizeibeamten den Mann auf der Jagdleiter sahen. Der Kopf mit dem großen,
grünen Lodenhut war tief geneigt. In der linken Brust war ein kleines Loch. Der
Ausschuss auf dem Rücken war sehr gewaltig. Eine großkalibrige Waffe hatte den
Körper des Jägers zerfetzt. Die Zweige der Fichte hinter der Jagdleiter waren
rot gefärbt. Was war hier geschehen?
Diese Tat sollte
durch Horst von Niets gelöst werden.
In einem kleinen
Dorf in der Lüneburger Heide war Horst von Niets auf dem elterlichen Bauernhof
aufgewachsen. Sein Bruder übernahm den Hof und er machte eine Ausbildung bei
der Polizei.
Das ländliche
Umfeld hatte ihn schon sehr geprägt. Jagen war eine seiner Leidenschaften.
Dieser Passion konnte er weiter auf dem familiären Anwesen nachgehen. Gern
verbrachte er seine knappe freie Zeit in der Natur. Beobachten und die
Unberührtheit der Natur genießen, das war für ihn etwas ganz Besonderes. Mit
allen Sinnen die Natur zu spüren, war für Horst von Niets pures Glück.
Von seinem Vater
hatte er das Jagen, die Waidgerechtigkeit und den ehrfurchtsvollen Umgang mit
dem Wild und der Natur gelernt. „Betrachte das Jagen wie eine Ernte“, waren die
Worte seines Vaters. So verstand Horst von Niets auch heute noch die Jagd. Wild
zu schießen, ohne es vernünftig zu verwerten, käme für ihn nie infrage.
Menschen, für die
Jagd nur Sport oder Prestige waren, mochte er nicht. Moral und Respekt gehörten
zu seinem Leben und er war der festen Überzeugung, dass viele Streitigkeiten
und Demütigungen vermieden werden könnten, wenn man dieses berücksichtigte.
Respektvolles Umgehen miteinander erwartete er von allen Menschen.
Heute war Horst
von Niets Sonderermittler beim LKA in Hannover und kam immer dann zum Einsatz,
wenn es um Kapitalverbrechen ging, die sich in der freien Natur zugetragen
hatten. Er war 55 Jahre alt, nicht gerade ein athletischer Typ, aber dafür sehr
sympathisch, kumpelhaft und immer zu einem Späßchen bereit. Seine 94 Kilogramm
wurden auf gut 168 Zentimeter verteilt und mit Schuhgröße 42 lebte er nicht
gerade auf großem Fuß. Seine Haarpracht war auch schon üppiger gewesen. Heute
trug er einen Mittelscheitel und sein verbleibendes Haupthaar hatte er streng
nach links und rechts gekämmt. Eine runde, braune Hornbrille saß auf seiner
kleinen Nase. Er hatte buschige, dunkle Augenbrauen und ein gezwirbelter
Oberlippenbart zierte sein rundliches Gesicht.
Wurde er zu einem
der vielen Fälle gerufen, so begleitete ihn immer seine Assistentin Chantal
Gänsel, eine sehr attraktive, rothaarige, junge Kriminalistin. Ihr Po und Busen
waren für den interessierten Mann schon ein Hingucker und ihr Vorname verriet,
dass ihre Wiege vor gut 25 Jahren in der Ehemaligen stand und wenn sie sprach,
dann wusste man, dass Dresden nicht weit weg gewesen sein konnte. Ihre 183
Zentimeter ließen Horst von Niets noch etwas kleiner erscheinen.
Es war schon ein
sehr auffälliges Paar, die große Schönheit aus dem Osten und der kleine Adlige
aus der Heide, der von guten Freunden auch gern „Baron“ genannt wurde. Die
Zusammenarbeit war herzlich und so manches Wort wurde auch durch ein kleines
Augenzwinkern unterstrichen. Sie verstanden sich ausgezeichnet und Horst von
Niets genoss es auch heimlich, eine so gutaussehende Assistentin an seiner
Seite zu haben.
Horst von Niets
war ein großer Naturliebhaber und ging auch gerne zur Jagd. Natur zu erleben,
liebte er sehr, deshalb ermittelte er auch gern in der freien Natur.
Ungerechtigkeiten
waren für ihn von großem Übel. Menschen, die über andere Menschen Macht
ausübten und das in übelster Art, mochte er überhaupt nicht. Dies war ihm
Ansporn, seine Tätigkeit als Kriminalkommissar äußerst engagiert auszuüben.